Texte 2019 / I

 


Zum Auftakt

Das Brahms-Festival des Musikkollegiums Winterthur


Ein Auftaktreigen eröffnet die Konzertreihe des Musikkollegiums, die alle vier Sinfonien, die beiden Klavierkonzerte, das Deutsche Requiem und mehr zu Gehör bringt.  Zur Erinnerung an die Aufenthalte des Komponisten in Winterthur wurde am Samstag eine Gedenktafel  am Haus zum Schanzengarten enthüllt. Einei Ausstellungseröffnung folgt am Dienstag Abend im Stadthaus. Wie damals als er in Winterthur logierte die Frau Rieter-Biedermann, umsorgt jetzt das Musikkollegium – aus dem Dornröschenschlaf längst erwacht und jetzt gerade ganz ganz hell wach – den berühmten Gast im Stadthaus. Sogar sein Lieblingslokal „Zum Roten Igel“ hat man aus Wien ins Stadthaus verlegt. Eben ist er dort einmarschiert – und das ist keine Falschmeldung, sondern nur ein hübsches alternatives Faktum. Brahms in wirklicher Gegenwart gibt es in Tönen ab Mittwoch mit dem Beginn des Konzertreigens. 


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Berichte in „Der Landbote“ und hier im PDF1PDF2 / PDF3


Eröffnungskonzert  29. 5.  Thomas Zehetmair / CédricTiberghien





































Konzert 30. 5. mit Nelson Freire


















Konzert vom 31. Mai





















Drei Tage, vier Sinfonien und mehr


Wer auf klassische Konzerte abonniert ist, begegnet den Brahms-Sinfonien immer mal wieder, sie sind Standard-Repertoire. Ihnen nun in dichter Folge zu begegnen, wie es das Musikkollegium mit dem Brahms-Festival bot, war aber doch eine spezielle  Erfahrung: die Individualität jedes einzelnen Stücks trat stark hervor – und wie prägnant das Orchester unter der Leitung von Thomas

Zehetmair, den unglaublichen Variantenreichtum in diesem Kosmos herausarbeitete, war ein fesselndes Erlebnis.



Von der Sinfonik zur Klavier- und Kammermusik


Mit seiner Transkription der 1. Sinfonie

für Klavier zu vier Händen bietet Brahms

selber eine Brücke bereit gestellt, über

die sich am Festival die Sinfoniekonzert

mit Brahms-Aspekten aus dem Bereich

der Klavier- und Kammermusik verbinden.

Das Duo Adrienne Soos und Ivo Haas

bot am Midi Musical lud zu einer Art

Metahörerlebenis – virtuell war das

Orchester mit im Spiel.


War die Klavierfassung der Sinfonie für Brahms vor allem eine kommerzielle Angelegenheit , so führte der den Violinsonaten gewidmete Abend mit dem Konzertmeister des OrchestersRoberto Gonzalez Monjas und Kit Armstrong von In den innersten Kreis des Brahms‘schen Musizierens und zu einer Sternstunde der Kammermusik. Dem folgte in einer Matinee das berührende Rezital um Clara und Robert Schuann und Johannes Brahms mit der wunderbaren Solo-Oboistin des Musikkollegiums  Maria Sounatcheva, zusammen mit dem Pianisten Aleksandr Shaikin und der Lesung von Isabelle Gichtbrock.














































Von der Kammermusik zum grossen Chorwerk


The Zurich Chamber Singers und das Klavierduo Tmara Chitadze und Carl Wolf vermittelten mit ihrer  Besetzung zwischen der kleinen und grossen Besetzung im Konzertsaal. Was sie boten, „Liebeslieder-Walzer“,  stand allerdings im Gegensatz zum Abendprogramm: Um Tod, Leid und Trost geht es im  „Deutschen Requiem“. Mit dessen Aufführung beschlossen die Zürcher Sing-Akademie, die Solisten Sunhae Im und Kresimir Strazanac im Verein mit dem Musikkollegium unter der Leitung von Thomas Zehetmair das Brahms-Fetival denkbar eindrücklich.













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Zusammenfassender Bericht in „Der Landbote“ am 5. 6. und hier im PDF

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Interview mit Thomas Zehetmair über Brahms PDF

Brahms und die Meininger Hofkappelle PDF

„Landbote“-Beitrag 1997 zum 100. Todestag von Johannes Brahms PDF


Die grosse Orgel im Dom von Oliva (Danzig)


Vielen Dank allen, die in diesem Jahr ROCCOSOUND

Interesse entgegen gebracht haben, und viel Puste für ein voll klingendes 2019!

Das Leben jenseits der Orchesterschule

Neujahrskonzert des WJSO im Stadthaus Winterthur 6. 1. 2019


Das Winterthurer Jugendsinfonieorchester (WJSO), das zum Konservatorium gehört, versteht sich als Orchesterschule. Das traditionelle Konzert zum Jahresanfang zeigte, wie erfolgreich diese Schule arbeitet: Man merkte sie nicht. Simon Wenger ist alles andere, als ein Schulmeister auf dem Dirigentenpodium, das Programm mit den vielen anspruchsvollen solistischen Einsätzen liess nicht an Unterricht denken, und im Zusammenspiel mit dem Topsolisten Roberto Gonzalez Monjas  zog das  WJSO sehr schön mit.


Besprechung hier im PDF


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Alle Sperrigkeit geigerisch weg gespielt

Konzert des Musikkollegiums Winterthur 11 1. 2019


Hans Pfitzner war, gelinde gesagt, ein knorriger Charakter, und seine Musik gilt als spröde. Rahel Cunz‘ blühend emotionales und alle Vertracktheiten des Solopoarts virtuos auskostendes Spiel liess das Violinkonzert aber überraschend als Meisterwerk eines auch liebenswürdigen Enthusiasten erscheinen, das vom Dirigenten Kevin Griffiths bestens vermittelte Zusammenspiel mit dem Orchester sorgte für stimmige Eloquenz – ein im Widerspruch der Erfahrungen zwischen Geschichte und Gegenwart denkwürdiger, auch schmerzlicher Abend, der einen beglückt vom geigerischen Höhenflug und verfolgt, vom Wissen um die dunklen Schatten von Pfitzners Biografie zurückliess.


Eine Besprechung folgt am 14. 1. in „Der Landbote“ und hier im  PDF


„Der deutscheste unter den lebenden Komponisten“ –Beiträge zu Pfitzner aus dem Archiv: PDF


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Ein bekanntes verkanntes Genie

Les Fées du Rhin“ im Theater Biel Solothurn  7. November 2018

Gastspiel  am 21. und 22. Januar 2019 im Stadttheater Schaffhausen


Niemand wird behaupten, dass Jacques Offenbachs Bühnenwerk vernachlässigt wird, seine Operetten geniessen einen Dauerplatz im Repertoire. Und doch ist der grosse Satiriker des Musiktheaters halbwegs verkannt. Seine andere Seite heisst nicht nur „Hoffmanns Erzählungen“. Das Theater Biel Solothurn zeigt mit „Les Fées du Rhin“, wie sehr Offenbach auch ein Mann der  grossen Opernbühne war oder gewesen wäre. Dort fasste er nicht so recht Fuss: Er war ein Opfer seines Erfolgs als Operettenkomponist, aber wohl mehr noch der Hindernisse, die sich ihm entgegenstellten.


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Hintergrund und Dokumentation des Verlags: PDF

Kritik der Schweizer Erstaufführung (2005): PDF


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Stumme seelische Botschaften

„Rusalka“ im Theater Winterthur 25. Januar 2019


Die Waldnixen tanzen um den Teich, eine Nixe sitzt da und sehnt sich nach dem schönen Prinzen, der auf der Jagd im geheimnisvollen Waldstück hier vorbei gekommen ist und für den sie ein menschliches Wesen werden möchte. Als Mensch aber muss sie stumm bleiben – für das Tiefste der Seele gibt es keine Worte – allenfalls gibt es Musik, solche wie sie der Klangmagier Dvorak geschrieben hat. „Rusalka“ ist ein Bilderbuch-Märchen und es reicht in die Tiefen der Seele. Beidem wurde das Gastspiel der Oper der nordböhmischen Stadt Liberec auf schöne Weise gerecht, szenisch wie musiklisch.


Besprechung in „Der Landbote“ und hier im PDF

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Schuberts Problem mit dem Vaterland

Fierrabras“ im Theater Bern  31. Januar 2019


Eine bunte Story aus dem Mittelalter, mit Rittern, Edelfräulein, Troubadour, Kaiser und Krieg: So mag einem das Libretto von Schuberts letzter vollendeter Oper „Fierrabras“ auf den ersten Blick erscheinen.  Dass sich die Oper nach einer präzisen inneren Logik entfaltet und jede Figur mit Bedacht in Szene gesetzt ist, zeigen das engagierte musikalische Ensemble unter der Leitung von Mario Venzago mit viel Leuchtkraft und Elmar Goerden als Regisseur mit starker Hand.


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Aus meinem Archiv: „Fierrabras“ im Opernhaus Zürich, 10. Nov. 2002 – PDF

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Weltraum-Fantasy und Gegenwartssatire

„Der unsterbliche Kaschtschei“ / „Die Nachtigall“  im Theater St. Gallen, 2. 2. 19


Mit dem Doppelgespann Rimski-Korsakow und Strawinsky hat das Theater St. Gallen einen originellen und attraktiven neuen Opernabend im Programm. Die Inszenierung der beiden Stücke geht stilistisch je eigene Wege, und doch fügt sich der Abend mit thematischen Bezügen, witzigen Ideen und auch durch ein hervorragendes Ensemble sehr schön zum Ganzen. Wie gut das hauseigene Opernensemble des Theaters aufgestellt ist, kann man gerade in dieser Produktion wieder bewundern. 


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Eine Blamage für den Tod

„Le Grand Macabre“  im Opernhaus Zürich, 3. Februar 2019


Nekrotzar, der Tod in Person, kriecht gequält von der Bühne, er hat sich blamiert, die Menschen können sich gegenseitig selber umbringen – György Ligetis Oper, die zu den Meilensteinen das Operntheaters zählt, räumt grimassierend  mit der christlich-abendländischen Todeserfahrung auf – dies in einer bunten, grotesken und absurden Theaterwelt, deren Schauplatz den Namen des Malers Breughel evoziert – Tatjana Gürbacas Inszenierung abstrahiert das Erzählerische und überlässt  das Koloristische dem Körperspiel der Protagonisten und dem grossen Klangapparat, mit dem das Opernhaus punktet.


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Liebe, Sport und Tanz im Schaumbad

„La Finta Giardiniera“  im Opernhau Zürich  17. 2. 2019


Im Mai 2018 konnten wir zur Premiere in Winterthur registrieren, dass das Ensemble des Opernstudios Singen in allen Lagen beherrscht und zugleich Spielen, was der Körper hergibt. Die Zürich-Premiere vom Sonntag war eine neue Truppe am Werk für Tatjana Gürbacas aufwendige Bewegung- und Mimik-Partitur. Ein Besuch dieser Neueinstudierung steht noch aus. Der Eindruck von der Inszenierung im Theater Winterthur im Vorjahr: In der Betriebsamkeit mit viel Badeschaum geht eher unter, was das Innenleben der Figuren und die Innigkeit der musikalischen Aussage betrifft.


Zum Nachlesen: Besprechung der Premiere in Winterthur: PDF



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„Der Cellist Hans-Ulrich Munzinger spielt sein eigenes Geburtstagskonzert – mit zeitumspannenden Werken von Bohuslav Martinu, Gabriel Fauré und Robert Schumann. Dazu eigene Texte, die zum Teil für den heutigen Anlass geschrieben sind.“



„Worum geht es eigentlich?“ – Hans-Ulrich Munzinger im Gespräch in „Der Landbote“ vom 18. 2. und hier im PDF


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Emotionalität und virtuoses Spektakel

Konzert des Musikkollegiums 30. Januar 2019


Der Genfer Pianist Louis Schwizgebel begeisterte mit Beethovens 1. Klavierkonzert, und virtuos und engagiert anschliessend das Orchester  unter der Leitung von Roberto Gonzalez Monjas mit Haydns zweitletzter Sinfonie „mit dem Paukenwirbel.“


Besprechung in „Der Landbote“ und hier im PDF

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Science-Fiction und uralte Muster

Uraufführung der Oper „Humanoid“ im Theater Winterthur, 21. 2. 2019


Der junge männliche Programmierer und sein Frauenkonstrukt – so etwa könnte das Schlagwort zur Jugendoper von Pamela Dürr (Text) und Leonard Evers (Musik) lauten. Sie ist für ein Publikum von 13- bis 18-Jährige gedacht, aber auch allen Opernliebhabern zu empfehlen, die einmal 13 bis 18 waren. Das Stück fesselt musikalisch zwischen Jazz und romantischem Melos, farbiger Verspieltheit und suggestiver Klanglichkeit, und es ist dramaturgisch klug, anspruchsvoll für die Darsteller und eben berührend in der Begegnung mit Menschen, die auch Maschinen sind und umgekehrt. Das hervorragende Ensemble und das Musikkollegium Winterthur unter der animierenden Leitung von Sebastian Schwab (Dirigentin am 23. und 27. 2. ist Anne Hinrichsen) setzen das gut einstündige Stück überaus billant und griffig in Szene.


Besprechung am 23. 2. in „Der Landbote“ und hier im PDF.

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Regenbogen über St. Gallen

Schweizer Erstaufführung des Musicals „Priscilla“ im Stadttheater St. Gallen
23. 2. 2019


Die Oper kennt seit jeher die Hosenrolle, aber inzwischen ist die Geschlechterfrage auf der Bühne bunter geworden – im Musical „Priscilla“ mit drei Hauptarstellern, die auch Travestiekünstler sind, stehen Homo-, Bi- und Transsexualität zur Wahl, und das Ensemble ist so bunt, dass sich die Zuordnung irgendwie erübrigt. Statt dessen werden die menschlichen Fragen, Lebensfreude und -leid der unterschiedlichsten Figuren in ihrer Musik interessant. Im bunten Kostüm und schrillen Auftritt zeigen sich liebenswürdige Menschen. Abgesehen davon, dass die Inszenierung handwerklich und artistisch absolut brillant gemacht ist, trägt sie so eine Botschaft mit sich, die nicht Toleranz predigt, sondern Sympathie generiert.  


Besprechung hier im PDF

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Bild :© Toni Suter

Bild :© Andreas J. Etter

Bild © Herwig Pommer (Premiere Theater Winterthur)

Bilder © Herwig Pommer

Bilder © Iko Freese

Bild ©  Tanja Dorendorf

Bild ©  Herbert Büttiker

Bild ©  Oper  Liberec

Bild © Konstantin Nazlamov

Bild © Herbert Büttiker

Bilder© Herbert Büttiker

Bild ©Herbert Büttiker

Gustav Mahler 6. Sinfonie für Kammerorchester

Konzert des Musikkollegiums Winterthur 9. März 2019


In den grossen Konzertsälen ist Gustav Mahler längst zu Hause.  Nun öffnet ihm Klaus Simon auch die kleineren wie das Winterthurer Stadthaus. Das Arrangement reduziert die Besetzung, aber nicht die Komplexität und schon gar nicht die Herausforderung für die dreissig Instrumentalisten, die unter der Leitung von Pierre-Alain Monot die Partitur mit grosser Intensität zu Gehör brachten – ein spezielles Mahler-Erlebnis, gültig und musikalisch reich, aber auch mit der Ahnung verbunden, warum für Mahlers Klangwelt das sinfonische Grossaufgebot nicht purer Luxus ist.  


Besprechung am 12. 3. in „Der Landbote“ und hier im PDF

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Die Frau und das Idol

„America First“ im Theater Winterthur 22. März 2019


Marilyn Monroe arbeitete sich hoch zur amerikanischen Traumfrau, und ihr Leben wurde darob zum Albtraum. Auch den Präsidenten John F. Kennedy hatte sie auf ihrem Erfolgsmassstab markiert. Dass sie umgekehrt nur sein beiläufiges Spielzeug war, musste sie hinnehmen. Das Karussell um Sex, Macht und Ruhm zeichnet der Autor Christoph Klimke in einem Stück nach, das 2017 am Deutschen Theater Göttingen uraufgeführt wurde: satirisch, komödiantisch und musikalisch – „I wanna be loved by you“ und weitere MM-Hits der Swing-Ära machen es zum Schauspiel-Musical. Mit dem Trump-Titel  zur Story aus der Kennedy-Ära ist angedeutet, dass das Thema aktuell ist – „Me too“ lässt grüssen, wie die gut gemachte und gut geölte Show auch im Theater Winterthur zeigt.


Besprechung am 23. 3. in „Der Landbote“ und hier im PDF

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Musikalisches Gipfeltreffen zwischen Südamerika und Russland

Die Filarmonica Joven de Colombia in der Tonhalle Zürich   22. 3. 2019


Die grössten jungen musikalischen Talente des Landes treffen sich  seit 2010 in der Filarmonica Joven de Colombia, deren Mentor der Dirigent Andrés Orozoco-Entrada ist. Zusammen mit einem Musiker-Team der Tonhalle haben sie in Bogota die Programme einstudiert, mit denen sie auf ihrer Europa-Tournee auftreten.  Im zweiten Auftritt in der Tonhalle imponierten sie mit einer opulenten, aber expressiv fokussierten Aufführung von Tschaikowskys 5. Sinfonie – und sie zeigten im Rahmen von „TOZdiscover“ wie lateinamerikanische Party geht.


Besprechung hier im PDF

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Bild :© hb

Bild :© Thoma M. Jaunk

Bild :© hb

Liebestrank, Bordeaux oder gar Himbeersirup?

L‘Elisir d‘amore“ von Gaetano Donizetti im Theater St. Gallen 23. 3. 19


Darauf muss man erst kommen. Statt im abgelegenen  Bauerndorf, wo nur die Dorfschönheit lesen und schreiben kann, spielt die Liebesgeschichte im Kinderzimmer - Barbie und andere Puppen werden lebendig. Und wie: Das Theater St. Gallen begeistert mit einem hervorragenden Ensemble, das der leichtfüssigen Komik wie dem Belcanto-Höhenflug dieser Oper mehr als gerecht wird. Das Theater lädt zur Aufführung speziell die Familien, zu empfehlen ist sie aber für alle Liebehaber der italienischen Oper.


Besprechung hier im PDF

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Bild : © Iko Frese

Schuberts  „Unvollendete“ in vier Sätzen

Konzert des Musikkollegiums  27. 3. 2019


Schuberts „Unvollendete“ gehört zu den meist gespielten Sinfonien. Aber wie platziert  man die etwa 24 Minuten dauernde Ewigkeits-Musik mit ihrem verstörenden Verklingen im Programm? Zur vollständigen Sinfonie mit Scherzo und Finalsatz ergänzt, stellt sich die Frage nicht mehr: Sie ist das grosse dreiviertelstündige Hauptwerk für den zweiten Teil des Konzertabends und mit mächtigem Schlussakkord. So präsentierte sich das Werk nun im Abonnementskonzert auch. Mario Venzago ist seit einiger Zeit mit einer eigenen Fassung der h-Moll-Sinfonie unterwegs. Sie zu ergänzen wurde oft versucht. Venzago spricht von einer Rekonstruktion – der Theorie folgend, die Musik zu den beiden Sätzen sei nicht verloren, sondern habe in die Schauspielmusik zu „Rosamunde“ Eingang gefunden. 


Besprechung im Landboten und hier im PDF

Besprechung NL-Roccosound und mehr zum Thema „Unvollendete“: PDF

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Schuberts Weg als Sinfoniker – zu einem Vortrag von Peter Gülke: LB 1997


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Bild : © hb

Femme fatale und fragile in der Belle Epoque 

Jules Massenets „Manon“ im Opernhaus Zürich  7. 4. 2019


Mit der 1884 uraufgeführten „Manon“ wurde Jules Massenet zum erfolgreichsten französischen Opernkomponisten im späten 19. Jahr-hundert. Floris Vissers Inszenierung  verlegt die Handlung vom Rokoko in die Belle Epoque, und das hat seine Richtigkeit im Sinne des Geschlechterbildes der Epoche und wird von Elsa Dreisig als Manon und Piotr Beczala als Chevalier des Grieux sängerisch zart und leidenschaftlich umgesetzt. Die Inszenierung bettet das On und Off ihrer Liebesbeziehung in ein satirisches Gesellschaftsbild. Marco Armiliatos Dirigat bedient mit aufgedrehter Dynamik Komödie und Drama mehr als Massenets spezifisches Sentiment aus Nostalgie und Trauer über die Brüchigkeit und Vergänglichkeit  des Schönen und Guten, das den Zauber seiner Oper  mit ausmacht.  


Besprechung hier im PDF

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Bild : © Toni Suter

Verdi im Schwarzweiss der Stummfilmära 

„Luisa Miller“ im Theater Winterthur 12.4. 2019


„In der Oper fängt alles mit Verdi an und hört mit Verdi auf“ – so der  Regisseur Christian von Götz, der im Landestheater Detmold mit einem starke Team Verdis Oper nach Schillers „Kabale und Liebe“ inszeniert hat.  Wie er im Programmheft bekennt, ist für ihn Verdi alles und „Luisa Miller“ eines seiner grossen Werke. Aber er hat auch eine eigene „Theater-Sprache“, und diese wird von der unmittelbar expressiven Kraft der Musik immer wieder mehr oder weniger als gesucht chiffriert bloss gestellt.  


Besprechung in „Der Landbote“ und hier im PDF


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Bild : © A. T. Schaefer

Teodor Currentzis, Riccardo Chailly und Bernard Haitink

Drei Konzerte des Lucerne Festivals   10., 11. und 14. 4. 2019


Neun Konzerte und 9000 Besucher: Das Festival meldet eine positive Bilanz. Das Konzert mit den Wiener Sängerknaben war ausverkauft und  ebenso das Verdi-Requiem mit Chor und Orchester aus Perm, Teodor Currentzis‘ Hausmacht. Riccardo Chailly bestätigte sich als Maestro des Lucerne Festivals, auch  wenn er Filarmonica della Scala  und nicht das Festival Orchestra dirigierte. Einen wunderbaren Schlusspunkt setzte Bernard Haitink, der im März 90 geworden war und das Schluss- zum Geburtstagskonzert werden liess. Das Fazit der Dirigenten-Parade: Entscheidend ist nicht der Jahrgang, sondern die Haltung.


Bericht hier im PDF 


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Bild : © Priska Ketterer

Kraftakt des Schwebens

Konzert  des Musikkollegiums Winterthur 17. 4. 2019


Der Oboist Albrecht Mayer ist in allen grossen Konzertsälen und insbesondere in der Berliner Philharmonie zu Hause. Aber die Reise nach Winterthur geriet ihm diesmal – er ist als Artist in Residenz öfters hier - zur Irrfahrt. Die Strapazen waren allerdings weggesteckt, als er für das Oobenkonzert von Richard Strauss auf das Podium trat. Dabei gehört dieses Spätwerk, das sich so endlos abgehoben verströmt zu den sportlichsten für dieses Instrument. Das Orchester, für das Strauss ebenfalls unendlich viele Noten setzte, hatte seinen eigenen grossartigen Auftritt nach der Pause mit Felix Mendelssohns 3. Sinfonie, der „Schottische“, die es in hervorragender Einmütigkeit  mit dem Temperament und der dramaturgischen Stringenz des Dirigenten Michael Sanderling präsentierte.


Bericht am 20. 4. in „Der Landbote“ und hier im PDF

Weitere Bilder vom Konzert hier 

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Bild : © hb

Rossinis ganze Turbulenz, Ironie und Doppelbödigkeit

„Il Turco in Italia“ im Opernhaus Zürich 28. 4. 2019


So beschwingt verlässt man das Opernhaus nicht immer wie nach diesem Rausch von Musik und einer phantastisch ins Bild gesetzten Komödie: Rossini at his Best mit einem Ensemble, das das szenische und musikalische Tempo hoch hält, aber keine Nuance auslässt. Die Inszenierung von Jan Philipp Gloger holt die Figuren in die Gegenwart, wo Rossinis Typen genauso zu Hause sind wie im Neapel des 19. Jahrhunderts. Und dieses Zuhause hat es in sich: Grossartiger Mitspieler im turbulenten Geschehen ist das Bühnenbild von Ben Baur. So virtuos die Regie das Ensemble auf der Drehbühne führt, so spritzig, nuanciert und voller Energie führt Enrique Mazzola Orchester und Ensemble. Und alle brillieren: voran Julie Fuchs als Fiorilla, Nahuel de Pierro als Selim und Renato Girolami als Don Geronio.


Bericht hier im PDF

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Bild : © Hans Jörg Michel

Bellinis Traumoper in Traumbesetzung

„La Sonnambula“ konzertant im Opernhaus Zürich  5. 5. 2019


2016 waren die Südafrikanerin Pretty Yende und der Amerikaner Lawrence Brownlee das bejubelte Liebespaar in der Zürcher Inszenierung von Vincenzo Bellinis letzter Oper „I Puritani“. Nun wiederholen sie ihren Triumph als  Amina und Elvino in Bellinis Oper „La Sonnambula“ – dieser wunderbaren Gefühls- und Gesangs-Parforce, die den Weltruhm des Komponisten begründete.  Auch in der konzertanten, nur andeutungsweise, aber auch ausreichend  die Handlung vermittelnden Aufführungen werden die Solisten zu Figuren. Pretty Yende nachtwandelt zwischen Chor und Orchester über das Podium, auf dem auch der Dirigent agiert. Aber keine Frage: Sie ist die Amina, die mit schlafwandlerischer  Sicherheit inen schmalen Steg abschreitet und dies auch ohne Bühnenbild vermitteln kann, eben weil sie  die Gratwanderung in ihrem so herausfordernden wie schlicht beseelten Gesang vermittelt.


Bericht hier im PDF

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Bild : © Toni Suter

Nicolas  Altstaedt im Klostergelände

Die Ittinger Pfingstkonzerte 2019

Der künstlerische Leiter des Internationalen Kammermusikfestivals wechselt jährlich. Der bekannte Cellist Nicolas Altstaedt hat das diesjährige Programm kreiert, das unter dem Stichwort „Genesis“ von Johann Sebastian Bach bis zur Uraufführung eines Werks für Violoncello, Streicher und Pauken von Helena Winkelman reicht. Sieben Konzert sind vom Freitag bis  Pfingstmontag programmiert. Zur diesjährigen „Künstlerfamilie“ gehören unter anderem Alexander Lonquich, Vilde Frang und die Lockenhaus Festival Strings. Die Komponistin Helena Winkelman tritt mit dem Quartett der Camerata Variabile Basel auch als Primgeigerin in Erscheinung. Nicolas Altstaedt ist als Cellist an allen Konzerten beteiligt, spielt Bachs Solo-Suiten Konzerte von Joseph Haydn  und John Tavener und das ihm gewidmete neue Werk, das von der griechischen Mythologie inspiriert ist und den Titel „Atlas“ trägt. 


Bericht hier im PDF

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Bild : © Herbert Büttiker

Vergehen und Auferstehung eines Zürcher Komponisten

Konzert der Zürcher Sing-Akademie


Wer kennt den Komponisten Fritz Stüssi (1874–1923)? Die Zürcher Sing-Akademie ist mit einer Mission unterwegs, um ihn mit seinem Hauptwerk, dem Oratorium „Vergehen und Auferstehen“ wieder bekannt zu machen. Am 8. Mai in der Stadtkirche Winterthur, am Donnerstag in der Französischen Kirche Bern und am Freitag in der Kirche St. Jakob Zürich, jeweils 19.30 Uhr


Ein Beitrag zum Konzert am 8. 5. in „Der Landbote“ und hier im PDF

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Bild : © pd

Applaus für ein eindrückliches Konzerterlebnis in der Stadtkirche Winterthur

Bild : © Herbert Büttiker

Eine historische Auffführung der besonderen Art

Monteverdis „L‘incoronazione di Poppea“ im Theater St. Gallen  11. 5. 2019


Es ist eine Geschichte um autokratische Selbstherrlichkeit, den Sex einer Frau, die auf den Thron will und einen Philosophen, der den Freitod wählt – Claudio Monteverdis Oper über den römischen Kaiser Nero und seine zweite Gemahlin, die im Finale das Ziel erreicht, gilt als die erste Oper, in der nicht mythologische Gestalten, sondern historische reale Persönlichkeiten auf der Bühne standen. Auf der St. Galler Bühne erscheinen  sie transformiert ins Surreale. Das Werk, dessen Überlieferung viele Fragen offen lässt, erscheint aber nicht nur szenisch in einem neo-expressionistisch giftigen Licht, auch die musikalisch-dramatische  Beleuchtung kommt nicht aus der Monteverdi-Epoche, sondern aus dem frühen 20. Jahrhundert – überraschend konträr zum state of the art des historisch informierten Zugangs zum Barock. Zu erleben ist eine vielleicht nicht wirklich sympathische, aber spannende Begegnung mit einem Werk, das auch als Spiegel der Gegenwart seine Wirkung entfaltet.


Besprechung hier im PDF

Zum Vergleich: „L‘incoronazione di Poppea“ 2018 im Opernhaus Zürich: PDF

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Die Arbeit an komischen Typen von einst, jetzt und immer

Johannes Pölzgutter inszeniert mit dem IOS  im Theater Winterthur


Gioacchino Rossinis „Il barbiere di Siviglia“ ist die am häufigsten gespielte italienische Opera buffa. Ihre unverwüstliche Attraktion verdanke sie der Musik, glaubt der Regisseur Johannes Pölzgutter, die Handlung sei ja ein schlichtes Katz- und Mausspiel.  Er hat das Werk mit dem Ensemble des Internationalen Opernstudio Zürich erarbeitet. Im Auge hat er das Stereotype, in dem noch die Tradition der Commedia dell‘arte steckt, und seine Devise lautet spielen, spielen, spielen.

Siehe das Gespräch „Der Landbote“ vom 15. 5. und hier im PDF


Was Pölzgutter sich ausgedacht und mit seinem Ensemble erarbeitet hat, war am Mittwoch zu erleben: eine pfiffige Inszenierung, die sich ganz auf die Musik einlässt. Ein Ensemble, das so ziemlich mit allen Wassern gewaschen ist, das Musikkollegium Winterthur und der unglaubliche Elan des Dirigenten Antonino Foglia sorgen gemeinsam für einen heiter glänzenden Opernabend.


Bericht hier im PDF





















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Bild : © Herbert Büttiker

Bild : © Herwig Prammer

Eine Familientragödie und Utopie der Liebe

Rameaus „Hippolyte et Aricie“ im Opernhaus Zürich 19. 5. 2019


Es ist fünfzehn Jahre her, dass das Opernhaus Zürich die Aufmerksamkeit von der italienischen Barockoper und Händel zumal auf die französische Musikdramatik des 17. und 18. Jahrhundert lenkte. Damals waren es die Ballett-Oper „Les Indes galantes“ und Rameaus letzte Oper „Les Boréades“. Eine neue Reihe französischer Opern eröffnete in der vorletzten Saison Marc-Antoine Charpentiers „Médée“, und jetzt hatte „Hippolyte et Aricie“ Premiere, ein Stück, dessen Stoff unter dem Namen „Phädra“ seit Euripides in der europäischen Dramatik Karriere macht. Der abweichende Titel ist Programm, und das zeigt die Inszenierung und musikalische Aufführung im Opernhaus sehr schön: Im Zentrum steht nicht die destruktive Leidenschaft, sondern die von der keuschen Göttin Diana beschirmte Liebe des jungen Paars, das sich am Ende vereint findet – freilich nicht im Köngispalast, sondern in Dianas utopischem Waldreich friedllicher Hirten. 


Besprechung hier im PDF


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BRAHMS LOGIERT IN WINTERTHUR

Das Brahms-Festival des Musikkollegiums Winterthur

28. Mai bis 2. Juni I 2019

Bilder: © Herbert Büttiker

Bild : © Toni Suter

Bild : © Ilko Freese

Zeitlos und Zeitgenössisch

Die Rheinauer Klosterkonzerte 2019 werden am 13. Juni mit einem kleinen Festival zeitgenössischer Musik eröffnet. Im Zentrum stehen Werke von Ulrich Gasser und Thüring Bräm, und als Interpreten sind unter anderen die Basler Mardigalisten beteiligt.


Vorschau am 7. 6. in „Der Landbote“ und  hier im PDF

Bild : © Herbert Büttiker

Helena Winkelman, Nicolas Altstaedt und eine Herkulestat

Ittinger Pfingstkonzerte  7. bis 10. Juni 2019


Helena Winkelmans Konzerten für den Cellisten Nicolas Altstaedt geht von der griechischen Mythologie aus und verlangt vom Solisten heldische Taten.


Bericht zu zu den ersten drei Konzerten des Internationalen Kammermusik-festivals in der Kartause Ittingen am 11. 6. in „Der Landbote“  und hier im PDF

Weitere Bilder hier




Bild : © Herbert Büttiker

Schwelgerische Nachklänge

Zum Konzert des Musikkollegiums vom 13. 6. 2019


Vielleicht war es Zufall, vielleicht nicht – das Hauskonzert des Orchesters mit der Sopranistin Lisa Larsson, der Dirigentin Graziella Contratto und dem schwedischen Komponisten Rolf Martinsson jedenfalls war nach dem Brahms-Festival in der Vorwoche sinnfällig platziert. „Brahms und das Wien der Jahrhundertwende“ hätte der Abend überschrieben werden können. Zu diesem Blickwinkel auf das Konzert einige Hinweise hier.

Bild : © Herbert Büttiker

„Il Trovatore“ im Klosterhof

Probenbesuch bei den St. Galler Festspielen  20. 6. 2019


Zu den vielversprechenden  Eindrücken von der Inszenierung und der Arbeit der Sänger ein kurzer Bericht und Bilder hier


Motivzusammenhänge in Verdis Oper „Il Trovatore“ – die spanischen Vorlage der Oper, Verdis Diskussion mit dem Textdichter und ein Blick in die Partitur hier

Bild : © Herbert Büttiker

Bibelstoff im Kostüm des Biedermeier

Verdis „Nabucco“ im Opernhaus Zürich  23. 6. 2019


Mit einer Verdi-Trilogie geht es in den Sommer. Am kommenden Woche geht auf dem Klosterplatz in St. Gallen „Il Trovatore“ über die Bühne und in Bregenz wird ab 17. Juli „Rigoletto“ gespielt. Am Sonntag war im Opernhaus Zürich Premiere für „Nabucco“. Andreas Homoki hat das Werk „für einmal anders aufgezäumt“. Die Handlung spielt im Kostüm der Verdi-Zeit – aber nur ein bisschen –, zur Hauptsache jedoch choreografisch ausgeklügelt im Zusammenspiel mit einer grossen Mauer im abstrakten Raum. Das hat seine guten und faden Seiten, während das Ensemble mit Michael Volle als Nabucco, Anna Smirnova als Abigallie (Bild) mit Überdruck versucht, dem Abend die Brisanz zu sichern.


Besprechung hier im PDF 

Bild : © Monika Rittershaus

Die Verdi Bühne vor  barocker Fassade

„Il Trovatore“ – Premiere der St. Galler Festspiele   28. 6. 2019


Ein herausragendes musikalisches Ensemble und eine grosszügig plakative Bühne – die Verdi Oper findet in dieser Konstellation sein Publikum.

Besprechung hier im PDF


Motivzusammenhänge in Verdis Oper „Il Trovatore“ – die spanische Vorlage der Oper, Verdis Diskussion mit dem Textdichter und ein Blick in die Partitur hier

Bild : © Tanja Dorendorf

Letzter Aufruf

„Last Call“ – Neues Musiktheater auf der Opernhaus-Studiobühne  4. 7. 2019


Der Schweizer Komponist Michael Pelzel (*1978) hat im Auftrag des Opernhauses ein Werk komponiert, das sich vordergründig als Science Fiction gibt. Die Vision vom Ende der digitalen Zivilisation hat ihre böseste Seite aber  in der Analyse der Gegenwart: Die medial versimpelten Menschen von heute sind beim Thema hoffnungslos überfordert. Die Musik hat vielleicht nicht die Eindringlichkeit, die dem Ernst der Lage gerecht würde, und etwas langfädig zieht sie auch der Satire die Zähne. Zu bewundern ist das spielerisch und vokal äusserst geforderte Ensemble – heute am 6. Juli zum letzten Mal: Last Call also  für unbedingt Neugierige in Sachen neuer Musik.


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Bild : © Herwig Prammer

Die Lebensträume vor der Freiheitsstatue


„Ich war noch niemals in New York“ ist der Sommerhit am Thunersee, den die Comic-Fantasie zum Atlantik vergrössert.


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Zur Erinnerung: Das Udo-Jürgens-Musikcal 2012 in Zürich: PDF

Bild : © Herbert Büttiker

Inszenieren in grossen Dimensionen

Verdis „Rigoletto“ auf der Bregenzer Seebühne  17. 7. 2019


Verdis „Melodramma“ ist auf der Bregenzer Seebühne zum Megalodramma geworden. Die gigantische Marionette voller grandioser Ingenieur- und Robotertechnik beherrscht die Bühne und macht alle klein. Dank der neuen Tonanlage hat auch Verdis Musik die Grösse, die im Spektakel aus Zirkus, Karneval und Commedia dell‘arte berührende Momente beschert.


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Aus dem Archiv: Verdi und der Gassenhauer: PDF

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Bregenzer Festspiele

Viele Gestalten, eine Stimme

Jules Massenets „Don Quichotte“ im Bregenzer Festspielhaus  18. 7. 2019


War das eine Inszenierung oder fünf? Fünf Akte hat die Oper, das Bild des ersten schien der Uraufführung nachgestellt, bei den drei folgenden  würde man kaum an Don Quichotte denken, wenn die Musik nicht darauf bestehen würde, der letzte ist Summe und Kreuzung von vielem – am Ende bleibt der Mann liegen und die Frau hat das Theater verlassen. Das Regiekonzept von Mariame Clément befrag die Oper  trickreich, tolle Sängerleistungen sprechen für Massenet.

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Aus dem Archiv: „Don Quichotte“ im Opernhaus Zürich (2003)

und im Theater St. Gallen  (1996): PDF


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2018 / II

2018 / I

2007 / II

2017 / I

2016 / II

2016 / I

2015

2014



Die Geschichte zu

Roccosound“













Grosse Gefühle auf der kleinen Bühne

Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Opernstudio Kornmarkt  12. 8. 2019


Das eigentliche Bregenzer
Opernwunder findet sich im Kleinen: Das Opernstudio
der Festspiele spielt im Kornmarkttheater Tschaikowskys «Eugen Onegin» – szenisch stark und aufwühlend musiziert vom jungen Ensemble.

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